Die Gentechnik
Schweizer Nobelpreisträger kämpfen für die Gentechnologie
Im Hinblick auf die bevorstehende Genschutzinitiative werden die Schweizer Nobelpreisträger Richard...
Die Schweizer Bauern distanzieren sich von der Gentechnologie
Die zunehmende Skepsis von Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber gentechnisch veränderten...
Die Jagd nach gentechnisch verändertem Saatgut
A Bon Entendeur, das Konsumentenmagazin der Télévision Suisse Romande (TSR), berichtet über die...
Clonaid, die Firma des Raël-Gurus Claude Vorilhon, erschreckt die Öffentlichkeit mit der Meldung,...
«Ja» zum Stammzellenforschungs-Gesetz
Trotz politischem und religiösem Widerstand wird die Gesetzesvorlage zur Stammzellenforschung vom...
Umstrittener Feldversuch mit Gentech-Weizen
Nach Angaben der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH ist der erste Freilandversuch mit...
Kontext
Die Anwendung gentechnischer Verfahren beschäftigt bereits zu Beginn der Siebziger Jahre die Schweiz: Das Internationale Symposium zur Genforschung im Kongresshaus Davos 1974 zeigt die Schwierigkeiten einer sachlichen Debatte zwischen führenden Wissenschaftlern – darunter der Schweizer Werner Arber, der 1978 für die Entdeckung der «DNS-Schere», eines wichtigen Werkzeugs der Gentechnik, den Nobelpreis erhält – und der Bevölkerung. Die Frage eines Passanten, «wohin das alles noch führt», ist auch gut 30 Jahre später aktuell.
Für die Befürworter ist die Änderung der genetischen Eigenschaften von Organismen eine Zukunftstechnologie mit wichtigem Potential für den Forschungs- und Arbeitsplatz Schweiz. Die Chancen der Gentechnologie in Medizin und Landwirtschaft, im Lebensmittelsektor und der Industrie, sollen nicht nur im Ausland genutzt werden. Zudem genügten die strengen Sicherheitsvorschriften. Die Gegner meinen, die Möglichkeiten der Gentechnik würden über- und die Gefahren unterschätzt, Langzeitfolgen seien nicht voraussehbar und die kommerzielle Nutzung gentechnisch veränderter Organismen ethisch nicht vertretbar.
Die Gentechnik entwickelt sich in der Folge zu einer Wirtschaftsbranche der Zukunft. 1988 wird in der Schweiz die Verwendung von gentechnisch verändertem Lab zur Käseherstellung zugelassen. Während die Schweizer Stimmberechtigten 1998 die «Gen-Schutz-Initiative», die eine Beschränkung der Gentechnik verlangt, mit zwei Dritteln ablehnen, wird Ende 2005 die Volksinitiative «für Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft» mit 55,7% Ja-Stimmen deutlich angenommen: Schweizer Bauern dürfen während fünf Jahren keine Pflanzen anbauen oder Tiere halten, die gentechnisch verändert sind. 2003 protestiert Greenpeace in Lindau zusammen mit den Anwohnern gegen einen Freilandversuch von gentechnisch verändertem Weizen durch die ETH und entfacht damit eine öffentliche Debatte.
Die Diskussionen über Freiheit und kommerzielle Nutzung der Forschung, eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Produkte, die Anwendung des Gentechnikgesetzes oder das Ziel einer «gentechfreien Insel Schweiz» werden weitergehen.